IFA Tulln (BOKU) – Erstes Labor in Holzbau
Tulln, Österreich | |
In Kooperation mit SWAP Architekten | |
Auftraggeber:in: Bundesimmobiliengesellschaft | |
Projektlaufzeit: 12/2015-03/2017 | |
Investitionen rd. 3,8 Mio. Euro | |
Nettoraumfläche: rd. 1.300 m² |
Nachwachsende Rohstoffe sind der Forschungsschwerpunkt der Universität für Bodenkultur am Standort Tulln. Passend dazu wurde dort Österreichs erstes Laborgebäude aus Holz eröffnet. Das Naturmaterial zieht sich durch alle Ebenen – von Fassade bis Aufzugsschacht – wofür das Gebäude mit dem Holzbaupreis 2018 ausgezeichnet wurde.
Rund 500 Kubikmeter heimisches Holz wurden für das 1.300 m2 große Gebäude der Universität für Bodenkultur (BOKU) verarbeitet, das nun Büroräume und Labore mit teilweisem Lehrbetrieb des Interuniversitären Departments für Agrarbiotechnologie (IFA) beherbergt. Die unterschiedlichen Anforderungen an Raum und Funktion wurden mit einer klaren und linearen Zonierung gelöst, die in sich jedoch flexibel gestaltbar ist. Das gelingt durch nicht tragende Trennwände und funktionelle Anordnung: gut belichtete Büros sind Richtung Süden ausgerichtet, blendfreies Nordlicht fällt in die Labore ein.
Die Verbindung zur Natur war dabei nicht nur ein Faktor in der Auswahl der Materialien, große Fensterflächen wurden so arrangiert, dass sie den Blick auf die umgebenden Felder und Landwirtschaft freigeben. Das Naturelement Holz zieht sich durch das gesamte Gebäude – von Fassade bis Aufzugschacht – was nicht nur für angenehmes Raumklima sorgt. Als vorgefertigte Massivholzkonstruktionen garantieren die Fassadenelemente durch ihre Masse den geforderten Schall- und Erschütterungsschutz. Das Gebäude ist insgesamt eine Kombination aus Holzriegel- und Holzmassivbau. Dank der hochwertig gedämmten, thermischen Gebäudehülle aus unbehandeltem Lärchenholz erreicht der Neubau Niedrigenergiestandard.
Gebäudekühlung und außenliegender Sonnenschutz sorgen in den Sommermonaten für angenehmes Raumklima. Im Winter erzeugt die Fußbodenheizung behagliche Wärme per Fernwärme. Die gesamte Haustechnik wird dabei vom Untergeschoß aus gesteuert.
Diagramme
„Das klare Volumen des zweigeschossigen Baukörpers besticht durch seinen feinsinnigen Pragmatismus und den sinnvollen Einsatz der CLT-Bauweise. Die Fassade (vorgefertigter Holzrahmenbau) spiegelt die klaren Arbeitsabläufe einer Forschungseinrichtung, die der Wohnlichkeit der Arbeitsumgebung (mit teilweise studentischem Betrieb) große Bedeutung beimisst. Der linear zonierte Grundriss weist gut belichtete Büros Richtung Süden und blendfreies Nordlicht in den Labors auf. In der durchwegs in Industriequalität ausgeführten Erschließungszone ist sogar der Aufzugsschacht in CLT-Bauweise umgesetzt. Durch die eindeutigen Zonierungen, innerhalb deren die Raumbegrenzungen variabel sind, ist nicht nur die Orientierung im Gebäude, sondern auch das Zusammenspiel von Bautechnik und Nutzung souverän gelöst.“
Jury-Begründung zur Auszeichnung mit dem Niederösterreichischen Holzbaupreis 2018
DELTA Scope
Örtliche Bauaufsicht |
Ausschreibung und Vergabe |
Integrierende Gesamtkoordination |
Special Features
Erstes Labor als Holzbau in Österreich |
Niedrigenergiehaus-Standard |
Kurze Bauphase durch hohen Vorfertigungsgrad |
CLT-Bauweise |
Hohe Flexibilität in der Raumgestaltung |
Kombination aus Sonnenschutz und Blendschutz |
400 m3 (etwa 400 t) CO2 Einsparung |
Auszeichnungen
2018 | Gewinner des niederösterreichischen Holzbaupreises 2018 in der Kategorie: Öffentliche & Kommunalbauten |
Pressestimmen
Unverwechselbare Holzästhetik | Architekturjournal Wettbewerbe |
BOKU Tulln betreibt erstes Laborgebäude aus Holz | Holzbau Austria |
Labor aus Holz: BOKU eröffnet nachhaltigen Bau | Der Standard |