23.09.2025

Quantum Cube am Campus der Universität Wien

Der Quantum Cube ist mehr als ein neues Gebäude. Er ist ein fein austariertes Instrument für Forschung auf mikroskopischer Skala – eingebettet in das historische Gefüge des Campus der Universität Wien.

Als Teil des Projekts Campus 2030+ entsteht in Hof 2 ein präzise organisierter Ort für Quantenoptik, -nanophysik und -information. Der Schritt an den Campus sichert jene physikalische Ruhe, die hochsensible Experimente erfordern, und stärkt Österreichs internationale Spitzenposition in der Quantenforschung, die zuletzt durch den Nobelpreis für Anton Zeilinger 2022 eindrucksvoll bestätigt wurde.

Architektur und Programm

Der Quantum Cube ist kompakt, klar geschichtet und auf Funktionalität getrimmt. Fünf Geschosse – zwei davon unterirdisch – bündeln Laborflächen und Arbeitsbereiche zu einem effizienten Ensemble. Insgesamt stehen rund 1.730 m² Nettoraumfläche zur Verfügung, davon etwa 650 m² reine Labors. Die Grundfläche beträgt ca. 400 m², das Investitionsvolumen liegt bei 22 Mio. EUR. Die Gebäudehülle ist auf Robustheit und Nachhaltigkeit ausgelegt, mit vorgesehenen Fassaden- und Dachbegrünungen sowie Regenwasserversickerung.

Die innere Organisation folgt den Anforderungen an Erschütterungs- und Magnetfeldruhe. Die Anordnung der Laborzonen, die technische Infrastruktur und der Baukörperzuschnitt sind darauf ausgerichtet, störende Umwelteinflüsse zu minimieren und konstant hohe Messqualität zu ermöglichen. Der Quantum Cube ergänzt damit die Infrastruktur der Fakultät für Physik um ein modernes High-Tech-Laborgebäude.

Ein Baustein von Campus 2030+

Campus 2030+ versteht den Neubau nicht isoliert, sondern als Teil einer ausgewogenen Gesamtentwicklung. Während im Hof 2 punktuell gebaut wird, entsteht in Hof 1 durch die vollständige Entsiegelung einer zuvor gastronomisch genutzten Fläche eine neue, rund 600 m² große Freifläche. Zusätzlich werden weitere Areale entsiegelt, sodass insgesamt mehr Grünflächen entstehen, als durch den Neubau verloren gehen. So wird gebaut und gleichzeitig Grünraum an den Campus zurückgegeben.

Die soziale Infrastruktur wird ebenso weitergedacht: Geplant sind die Einrichtung von neuen Seminarräumen, sowie weitere Student Spaces als konsumfreie Lern- und Aufenthaltsbereiche.

Nachhaltigkeit im Detail

Neben Entsiegelung, Begrünung und Regenwassermanagement setzt das Projekt auf energieeffiziente Systeme und ressourcenschonende Materialien. Biodiversität bleibt am Campus sichtbares Thema – von Wildbienen-Habitat bis zu Nistkästen. Ein bestehendes Naturdenkmal, der Judasbaum neben dem Quantum Cube, wird während der Bauzeit besonders geschützt.

Zeitplan

  • Vorentwurf: Mai 2025
  • Baubeginn: Mai 2026
  • Bauende: Juni 2027
  • Vollbetrieb: Ende 2027

Projektorganisation

  • Generalplanung: Delta Pods Architects ZT GmbH
  • Projektleitung: Stefan Makovec, Delta Pods Architects
  • TGA-Fachplanung: Zentraplan Planungsges.m.b.H.
  • Elektroplanung: TB Eipeldauer + Partner GmbH
  • Laborplanung: [dP]3 das Planungslabor GmbH
  • Tragwerksplanung, Bauphysik und Fassadentechnik: VATTER & Partner

Mit dem Quantum Cube entsteht ein präziser Forschungsbau, der technische Exzellenz, architektonische Klarheit und campusweite Mehrwerte verbindet – ein Baustein für Spitzenforschung und ein Campus mit hoher Aufenthaltsqualität.

Visualisierung © Delta Pods Architects ZT GmbH